Der zukünftige Nutzer des im städtischen Eigentum befindlichen denkmalgeschützten „Staatenhaus am Rheinpark“ soll via öffentlicher Ausschreibung gefunden werden. Dies beschloss der Stadtrat auf Initiative von SPD und GRÜNE am späten Abend seiner Sitzung am 14. Juli 2011.

Im Gegensatz zum Vorschlag des Wirtschaftsdezernats erfolgt somit keine freihändige Vergabe an die Mehr!Entertainment GmbH, die den Musicaldome am Breslauer Platz betreibt. Auch soll das „Staatenhaus“, deren drei Hallen 6, 7 und 8 früher Bestandteil der historischen Messehallen waren, keineswegs ausschließlich für Musicals genutzt werden.

Der Beschluss beinhaltet nun, dass die im Zentrum befindliche Halle 8 als Musicaltheater und die Halle 7 für Backstage und Serviceeinrichtungen genutzt werden. Die an der Open-Air-Bühne des Tanzbrunnens gelegene Halle 6 soll als Mehrzweck-Veranstaltungsbereich mit ca. 5.000 qm Nutzfläche selbständig nutzbar sein. Nutzungskombinationen mit dem Theatersaal bzw. der Open-Air-Gelände des Tanzbrunnens sind dadurch denkbar.

„Auf diese Weise wurde ein tragfähiger Kompromiss erreicht, der sowohl dem auch in touristischer Hinsicht für die Stadt wünschenswerten Unterhaltungsangebot eines Musicals nachkommt, als auch den vielfältigen Bedürfnissen nach einer zentral gelegenen Event-Location Rechnung trägt. Bekanntlich ist das Staatenhaus nicht nur ein von der Kreativwirtschaft nachgefragter attraktiver Veranstaltungsort. Auch Veranstaltungen wie c/o pop, Medienforum NRW oder Radioday sind somit weiterhin möglich.“, erläutert Jörg Frank, wirtschaftspolitischer Sprecher der grünen Ratsfraktion, die nun getroffene Entscheidung.

Der gesamte Komplex des Staatenhauses soll im Wege des Erbbaurechts per öffentlicher Ausschreibung an einen Erbbaurechtsnehmer vergeben werden. Der Erbbaurechtsnehmer soll Musical, Gastronomie und Event-/Veranstaltungsbereich von geeigneten Betreibern führen lassen. Eine Zusammenarbeit zwischen dem zukünftigen Betreiber und dem bisherigen Staatenhaus-Betreiber, der KölnKongress GmbH, an der zu 51% die Stadt Köln und zu 49% die Koelnmesse GmbH beteiligt ist, soll angestrebt werden.

Die Verwaltung wurde nun beauftragt, diese Ausschreibung vorzubereiten und den zuständigen Ausschüssen zur Beschlussfassung vorzulegen. Als Grundslage für die wirtschaftlichen Konditionen wird ein Wertgutachten erstellt.

Köln, 18. Juli 2011
verantwortlich: Jörg Frank, Fraktionsgeschäftsführer

<link record:tt_news:1734>Anlage: Rot-grüner Antrag zur „zukünftigen Nutzung und Vermarktung des Staatenhauses am Rheinpark“.