Der große Saal im Bürgerhaus Kalk war voll besetzt mit fast 150 GRÜNEN Mitgliedern des Kölner Kreisverbandes – schließlich versprach die Tagesordnung spannend zu werden. Nach einer Begrüßung durch die Vorsitzende Katharina Dröge und dem Kassenbericht wurde einstimmig ein Antrag des Kreisvorstandes zum Godorfer Hafen verabschiedet. Dieser sieht einen breiten Wahlkampf zur Bürgerbefragung vor, der gemeinsam mit den Initiativen vor Ort geführt werden soll; dazu wird ein Kampagnenteam gebildet; Ziel ist es, den Hafenausbau endgültig zu stoppen. Viel Applaus und kämpferische Stimmung begleiteten dieses Tagesordnungspunkt.

Ebenfalls Beifall gab es dann auch für Johannes Wittig, der am 28. März 2011 als 1.000 Mitglied dem Kölner Kreisverband beigetreten war. Johannes Wittig ist Rikscha-Unternehmer und hat seit vielen Jahren die GRÜNEN in Wahlkämpfen unterstützt. „Jetzt war die Zeit reif, Mitglied zu werden“, sagt er.

Der nächste Auftritt gehörte dann dem Oberbürgermeister. Jürgen Roters war zu einer kommunalpolitischen Diskussion eingeladen worden. Vielen Mitgliedern – und wohl auch der reichlich anwesenden Presse – ging es dabei konkret um eine Aussprache zu seinen auf dem SPD-Parteitag geäußerten Vorwürfen, die GRÜNEN würden um Verwaltungsposten klüngeln, sowie um eine generelle Kritik am Kommunikationsstil und der Zusammenarbeit. Diese Erwartungen wurden zunächst enttäuscht, denn der OB ließ es sich nicht nehmen, der Versammlung etwa 30 Minuten lang eine Grundsatzrede zu einer aus seiner Sicht gewünschten Entwicklung Kölns zu präsentieren. Etwa weitere 30 Minuten lang kam es dann zu einer mehr oder weniger spannenden Diskussion, die zunächst von scharfer Kritik seitens der GRÜNEN und zum Teil ausweichenden Antworten seitens des OB geprägt war. Er räumte zwar ein, dass es zwischen Verwaltung, den Parteispitzen und Fraktionen zukünftig besser laufen müsse, und sagte zu, dass Auseinandersetzungen zum Beispiel zur Wirtschaftspolitik mit ihm auf Parteiebene geführt werden. Eine von Arndt Klocke, MdL, geforderte Entschuldigung für seine haltlosen Vorwürfe blieb aber aus.

Zu fortgeschrittener Stunde leerte sich der Saal etwas. Aber immer noch knapp über 100 Mitglieder wählten zum Abschluss des Abends Alexandra Schmitz zur neuen Beisitzerin im Kreisvorstand und Dieter Schöffmann zum neuen Beisitzer.

Text und Fotos: Christiane Martin